Das TSB und die Berliner Stadtmission

Die Berliner Stadtmission ist Mitentwicklerin, Förderin und, inzwischen auch, Hauptgesellschafterin des TSB.
Vor der Gründungsphase gab es bereits 2015 erste Gespräche mit dem Gnadauer Theologischen Studienzentrum Falkenberg (GTSF), denn dort ergab sich, dass die theologische Ausbildung, trotz segensreicher Geschichte, neu gedacht und entwickelt werden muss, um zukunftsfähig zu werden.

Aus diesen Gesprächen heraus bildete sich eine Steuergruppe, die das Gesamtkonzept erarbeiten wollte. Mitglieder waren u.a. Andreas Schlamm (Leitung Dienstbereich Bildung) und Gerold Vorländer (Leitung Dienstbereich Mission) aus der Berliner Stadtmission sowie 12 weitere hoch engagierte Mitdenkende aus verschiedenen Werken und Verbänden. Aus der Gesamtsumme der vielen Ideen und Erfahrungen in Bildung und Theologie, wurden das TSB und der Studiengang „Theologie, Sozialraum und Innovation“ entwickelt.

Ausschlaggebend für die Gründung und Umsetzung war die Möglichkeit, das Studium zwar in Berlin durchführen zu können, akademisch aber über die Evangelisch Hochschule TABOR zu akkreditieren und zu verantworten. Diese Kooperation ermöglichte uns, den Studiengang als regulären staatlichen Bachelor-Studiengang anzubieten und die akademische Qualität zu gewährleisten.

Gemeinsam wurde 2016 das TSB – Theologisches Studienzentrum Berlin gGmbH gegründet, Dorothée Wenzel, Mitentwicklerin seit der ersten Stunde, wurde Geschäftsführerin und leitete das TSB bis Juli 2019 mit sehr hohem Engagement.

Ursprünglich wurden alle Mitentwickler:innen zu Gründungsmitgliedern und Gesellschaftern.

Aus verschiedenen Gründen wurde das TSB im Juli 2019 weitgehend umstrukturiert, sodass das TSB näher an die Berliner Stadtmission rückte und zu einer Tochtergesellschaft wurde. Die Berliner Stadtmission ist seitdem Hauptgesellschafterin neben dem Förderverein des TSB und dem Gemeinschaftsverband Sachsen-Anhalt. Dorothée Wenzel wurde von Matthias Waldhoff in der Geschäftsführung abgelöst und die Berliner Stadtmission stellte weitere personelle Ressourcen für das TSB zur Verfügung, sodass sich ein Team aus Mitarbeiter:innen der Berliner Stadtmission bildete, gemeinsam mit dem fortbestehenden Professor:innen-Team der Ev. Hochschule TABOR.

Daraus wuchsen nicht nur Synergien im betriebswirtschaftlichen Bereich, sondern auch in der Lehre, denn ausgewählte Stadtmissionsmitarbeiter:innen unterrichten Teilmodule mit hohem Praxisbezug am TSB. So erhalten TSB-Studierende tiefe, wissenschaftlich reflektierte Einblicke in unterschiedlichste missionarische und soziale Projekte.

Das Abenteuer „TSB“ ist nicht nur aus der Notwendigkeit heraus entstanden, die theologische Ausbildung bedürfnisorientiert an der Gesellschaft auszurichten, sondern auch aus dem ganz persönlichen Herzensanliegen der Mitgestalter:innen und Mitförder:innen, Kirche und Gemeinde neu zu denken:

„Mit dem Studium am TSB nehmen wir vom ersten Tag an Gemeindegründer und –erneuerer mit auf den Weg, Kirche für das 21. Jahrhundert neu zu denken und auszuprobieren. Im Blick auf die Gestaltung von Kirche geht es um eine neue Haltung: Wach sein für die Fragen und Themen der Menschen, leidenschaftlich in Worten und Taten das Evangelium teilen, professionell neue Formen von Kirche gemeinsam mit den Menschen ins Leben rufen.“, sagt Dr. Christian Ceconi, Stadtmissionsdirektor.

„Wach sein für die Fragen und Themen der Menschen“, genau das möchte auch die Berliner Stadtmission mit ihren sozialraumorientierten Hilfsangeboten, deshalb passt das TSB perfekt in das Portfolio der Berliner Stadtmission.

„Um in Berlin (und anderswo) wirkungsvolle missionale Arbeit zu machen, brauchen wir begabte, motivierte und hoch qualifizierte Hauptamtliche zur Entwicklung von Gemeinden (im weitesten Sinn) im Sozialraum. Im TSB werden junge Menschen mit genau den Kompetenzen ausgebildet, die dazu nötig sind. Ansonsten wird es immer schwieriger, entsprechendes Personal zu finden,“ weiß Gerold Vorländer, Mitglied der Entwicklungssteuergruppe, Dozent am TSB und Leiter des Dienstbereichs Mission in der Berliner Stadtmission, „mich begeistert die Verknüpfung von Praxis und Theorie vom ersten bis zum letzten Semester. Mich fasziniert der Mut sowohl der Lehrenden als auch der Studierenden, sich auf dieses Ausbildungs-„Start up“ einzulassen und genau darauf zu setzen.“

Auch Dirk Farr, Mitgründer und Pastor der JKB Treptow und Dozent am TSB, blickt in die Zukunft: „Wir brauchen theologisch solide und gemeindehandwerklich kompetente Führungskräfte für die Gemeinde von morgen. Wir werden morgen die LeiterInnen haben, die wir uns heute ausbilden/trainieren. Deshalb investiere ich mich mega gern in diese jungen Menschen. Weil ich möchte, dass ihre Liebe zu Jesus und zu den Menschen in der Stadt wächst und zusammenwächst mit der Fähigkeit Gemeinde zu initiieren und entwickeln.“

Haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter:innen der Berliner Stadtmission können einzelne Module des Studienganges auch zur individuellen Weiterbildung nutzen. Dieses Angebot hat u.a. Anna Behnke, Leitung der Notübernachtung Lehrter Straße, genutzt und hat die Module „Innovationamanagement“, „Geistlich Leiten“ sowie die „Klinische Seelsorgeausbildung“ besucht.

Ihr Fazit: „Das TSB bietet innerhalb der Stadtmission hervorragende Möglichkeiten der Weiterbildung und Vernetzung. Ich konnte beim TSB unkompliziert Veranstaltungen besuchen, die mich für meine Arbeit in der Stadtmission weitergebildet haben. Zudem habe ich dort wertvolle und inspirierende Bekanntschaften mit Studierenden und Kolleg:innen aus dem Werk gemacht, die mein Wissen über die Arbeit der Stadtmission erweitert haben und neue  Kooperationen ermöglicht haben.“

So facettenreich die Stimmen zum TSB sind, so unterschiedlich sind auch die Lehrenden und Mitarbeitenden im TSB, ebenso die Studierenden. Wir legen Wert darauf, dass sich diese Vielschichtigkeit auch in der Lehre und im Leben am TSB spiegelt.

Wir, als Berliner Stadtmission, sind dankbar dafür, Menschen durch das TSB in und für die Kirchenlandschaft aus- und weiterbilden zu können und zu inspirieren, neue Wege zu gehen und Entwicklungsschritte zu wagen.