Wie heißt Gott eigentlich? Gute Frage in einer Welt, in der das Wort Gott sehr individualistisch von jedem recht frei gefüllt wird. Stefan Kürle geht dem im Alten Testament gegebenen Gottesnamen nach und kommt zu der Ansicht, dass mit dem hebräischen Gottesnamen „JHWH“ keine philosophisch abstrakten verbunden sind, sondern vielmehr ein theo-politisches Programm: Bei der Einführung des Gottesnamens in Ex 3 stellt er sich als der Erfüller der Verheißungen vor, indem er Israel aus Ägypten heraufführt. Im selben Atemzug wird auf seine Autorität einerseits und Souveränität andererseits verwiesen. Hier geht es um den Gott, der in die Situation seines Bundesvolks aktiv eingreift. Mose will laut Ex 3 einen Namen haben, aber er bekommt eine Geschichte. Diese Art von Gott zu reden wurde im Judentum Programm: Weniger definitorisch, sondern eher erzählend (sogar in Gleichnissen und Rätseln) wird im Judentum von Gott geredet. Über Gott reden steht dem von-Gott-Reden gegenüber. Das ist wichtig in einer kulturellen Situation, in der Narrative eine zunehmend Bedeutung erlangen.

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