Spielt das Gebet in der heutigen professionalisierten Diakonie noch eine Rolle? Inwieweit prägt Gebet ein diakonisches Profil? Welchen Nutzen / Vorteil erlangt eine Gebetspraxis in diakonischen Einrichtungen?  Welchen diakonischen Aspekten trägt das Gebet dabei Rechnung?

Das Leben Jesu Christi, aus dem heraus kirchlichen Formen und damit einhergehend Formen diakonischen Handelns entstanden und begründet werden, zeigt eine enge Verknüpfung von Beten und Handeln. Jesus tritt vor allen entscheidenden Aktionen in Kontakt mit Gott. Das Gebet ist Kraftquelle für Jesu Handeln, die Kommunikation mit dem Vater zeigt sich bei Jesus als wesentliche Voraussetzung für sein Handeln.

Die theologische Bedeutung des Gebets für diakonisches Handeln scheint allerdings heute aus dem Fokus zu geraten und damit auch keinen hohen Stellenwert in der Diakonischen Unternehmenskultur zu haben.

Matthias Waldhoff untersucht in diesem Beitrag, inwieweit die Dimension des Gebetes eine in der historischen Entwicklung der Diakonie tief verwurzelte Komponente ihrer Kultur war und ob das Gebet bis heute diesen Platz und diese Berechtigung in diakonischen Organisationen hat.